Bericht
Daniel - Mittwochmittag, es ist wieder einmal Champions League Tag und endlich wieder Zeit in Mailand zu siegen! Mit etwas Verspätung rotterten (Mietbus max. 100 km/h) wir in Zürich Nord los. Bei der Gotthardraststätte Erstfeld luden wir dann noch den letzten Mitfahrer auf, so ging es zu zehnt Richtung Tschingei. Staufrei trafen wir in Milano ein, Erinnerung an den Triumph 2001 kam wieder hoch. Das Guiseppe Meazza war natürlich leicht zu finden, aber den Gästeparkplatz ausfindig zu machen ist eine andere Geschichte. Also kreisten wir etwa 10-mal um die Hütte herum. Zum Glück hatten wir unseren Übersetzer dabei, der die Italos nach dem Weg fragen konnte. Schlussendlich sind wir doch noch fündig geworden. Da wir zeitlich ziemlich früh dran waren suchten wir uns ein gemütliches Bistro zum Essen. Auch dieses Unterfangen war nicht ganz leicht, hatte es doch praktisch nur mobile Fressstände. Deren Angebot war jedoch nicht besonders appetitlich. An der Nordseite des Stadions pflanzten wir uns in Don Giovanni’s Pastabude. Die Bedienung liess jedoch zu wünschen übrig. Nach einer halben Stunde kam dann mal eine Tussi und teilte uns mit, dass wir die Speisekarte vergessen können, es gäbe entweder Lasagne oder Pasta a la tomato. Aus diesem kulinarisch reichlichen Sortiment bestellten wir auch. Gesättigt und gestärkt verzogen wir uns wieder vor die Arena. Einige entschieden sich schon rein zu gehen und die Plätze vor zu heizen. Der restliche Mob wartete noch auf ein paar Gleichgesinnte, welche uns noch Tickets abkaufen sollten. Jedoch suchten auch sie noch den Gästeparkplatz, so konnte es sich nur noch um Stunden handeln. Inzwischen kamen noch ein paar Bullen auf uns zu und wollten uns ins Stadion drängen. Wir konnten sie glücklicherweise beruhigen, Übersetzter sei Dank! Unter den Fangruppierungen blieb es generell friedlich und es gab keine Konfrontationen. Die Stimmung im Block war sehr viel versprechend. Es wurden sackweise Papierschnipsel en masse und Papierrollen zu Hauf in der ganzen Kurve verteilt. So wappnete man sich also mit den Waffen der Papierchoreographie, alle waren begeistert. Als die Gladiatoren das Feld betraten, schneite es wahrlich wie eine Pracht! Man stand schliesslich bis zu den Knien im Konfettimeer. Auch für Pyro war gesorgt. Schade nur, dass die SchickiMickis wieder aus der Reihe tanzen mussten. Ihr einfallsreichster Gesang an diesem Tag, an die Obersteher gerichtet: „Nazis raus! Nazis raus!“ Die wahren Bayernfans konterten mit: „Scheiss Schickeria, wir singen Scheiss Schickeria…!“ Eine SüdtirolerDame unter uns drehte sich in unsere Richtung und wollte wissen wo sich ihre Jacke und ihr Schaal befindet. Das Zeugs habe sie auf ihren Sitz gelegt. Irgendwie flog an diesem Abend alles runter, was fötzelähnlich aussah. Nach Abpfiff fanden wir die Lumpen fünf Reihen weiter unten. Die Tiroler waren aber schon weg, also befindet sich das Diebesgut jetzt bei der Szene in Geroldswil. Das Spiel war ziemlich gemächlich. Doch Bayern hatte schon früh mehr Ballkontakte. Ab ging es erst recht in der Schlussphase, als wir auch die beiden Tore erzielten. Gezeichnet war die Begegnung sicherlich auch von den beiden Platzverweisen. Unser „Uligan“ Hoeness schlug zur Freude auch noch zu. Also im Grossen und Ganzen ein hoch verdienter Sieg und man konnte mit Stolz geschwellter Brust die Heimreise antreten. Wir waren sehr froh, dass unser Bus noch ganz war und nicht aufgebrochen wurde! Das ist ja schon fast eine Seltenheit in Mailand. Leider war noch der Gotthard gesperrt, so hatten wir das Vergnügen über den Pass zu kriechen. Unser F1-Fahrer Manu stellte seine Fahrkünste unter Beweis. So erreichten wir auch sicher und wohlbehalten unsere Heimat wieder. Besten Dank dem Fahrer!
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