Bericht
Ja Mal - Die letzte grössere Europapokal-Auswärtsfahrt lag schon einige Monate zurück, ausgenommen von unserem Allesfahrer aus der Szene Geroldswil. Das Mutterland des Fussball rief und wir reisten also zu Dritt los um den FCB hautnah zu unterstützen. So ging's dann erst mal mit dem PKW los in Richtung Basel-Mulhouse wo wir nach einem Bier-Frühstück erste Bekanntschaft mit Arsenal Supportern machten. Marcel war gar nicht unglücklich darüber Basel endlich verlassen zu können. In London angekommen wurde Röbi sofort in denn bann der Amusements gezogen. Dies musste aber einige Tage warten (ja Tage, mehr dazu später). Nach einem gesunden BK Lunch besorgte ich erst mal die Buskarten nach London und bald schon ging's vorbei am neuen Wembley zur Victoria Station. Unser Hotel lag glücklicherweise in der Nähe einer Underground, so dass wir relativ schnell in der Innenstadt waren und endlich an einem Pint nippen konnten. So machten wir auch Bekanntschaft mit unfreundlichen Arsenal Supportern, freundlichen Chelsea Boys und diversen Polinnen die unser Bier nachfüllten. Nach Bier und Fisch und Chips ging's dann bald in Richtung Highbury. Kaum aus der U-Bahn raus waren wir schon umgeben von Ticketsuchenden Bayernfans. Wir machten uns unterdessen auf die Suche nach Bier und schlenderten durch das typisch englische viertel rund ums Stadion. Angrenzend an das Quartier wird auch schon fleissig an der neuen Heimat des Arsenal FC gebaut, aber nie so schön wir unsere Kaiser Franz Arena. Nachdem wir unseren Bierproviant gesichert hatten spazierten wir ums alt ehrwürdige Stadion und genossen die nostalgischen Kleinigkeiten. Geschnitzte Holztafeln welche die nächsten Premier-League Spiel ansagten, Bayern Trikots die durch das Milchglases der Umkleidekabinen schimmerten und die alten Eisen Drehkreuze in denen man fast Platzangst bekommt. Alles alt, alles original, alles wie es sein sollte so richtig Fussball Nostalgie. Am Haupteingang lernten wir dann noch zwei KSC Supporterinnen kennen die auf Ticket-Suche waren. Trotz deren Flirtattacken wehrten wir alle Versuche ab und retteten unsere Eintrittskarten vor den Ultras Damen aus Karlsruhe. Als dann noch der Bayernbus vorfuhr verloren wir kurz die Kontenance und machten so alle TV Kameras auf uns Aufmerksam. Hey, singen ist gesund ;-) vor allem für den FC Bayern. Nachdem wir noch Aumann getroffen hatten machten wir uns auf den Weg zum Away Supporters End. Die Kontrollen waren lächerlich bis gar nicht existent. Eigentlich schade das wir nix brennbares mitgenommen hatten. Auf der Tribune stockt einem dann der Atem. Ich mein Madrid, Barcelona oder Mailand sind ja alle toll und so, aber hier stehst du so nah dran du riechst das Grass (kein scheiss). Freiplatzwahl wie immer war nicht allen bekannt und so gab's einige Diskussionen mit Ordnern, alten Bayernfans und der Polizei. Zum Unglück der Ostschweizer fing die Polizei sogar an Platzeinweiser zu spielen. Ja so ist es halt im Mutterland des Fussball. Keine Stehplätze, singen nur in der Singing Area und stehen mehr als 5 Minuten ist für Heimfans nicht erlaubt. Die Spinnen die Teebeutel. Na ja wir standen auf jeden fall bei die Ultras und da war's so richtig geil. 90 Minuten Dauergesang. Ein Tifo wie er sein sollte. Von den Engländern gab's nur selten was zu hören und die altbekannte Englische Stimmung gab es ausserhalb unseres Sektor nur beim Tor oder bei Ecken. Nachdem Führungstreffen von Henry wurde es dann doch etwas ruhiger und alle schauten immer wieder nervös auf die Uhr. Nach einem erneuten Angriff der Gunner landete der Ball direkt eine Reihe hinter uns. Da wollte wohl einer ein Souvenir mitnehmen, aber die Bobbys marschierten schnurstracks durch unseren Block und suchten wie besessen nach dem Ball. Nach dem Abpfiff brachen dann fast die Dämme. Ein Wunder das niemand den Platz stürmte, den ausser 6 Ordner war niemand aufgeboten. Eine Bengalen-Fackel wurde auch noch gezündet und als die Mannschaft und Uli vor den Block traten war die Stimmung genial. Die Blocksperre war erstaunlich kurz (ca. 30 Minuten) nur wollte keiner gehen. Irgendwann sind wir dann doch zur U-Bahn. Auf dem Weg zum Gleis lief dann zu unserer Überraschung der Herr Rangnick neben uns her. So eine Ruhrpott... passt ja irgendwie in einen unterirdischen Schacht. Nachdem ich Ihn dann auf Sonntag auf Schalke eingestimmt hatte, liessen wir ihn dann laufen. Nach einem Pint mit anderen Bayernfans und einer Bekanntschaft mit 2 lustigen Schotten (inkl. Rock) ging's zurück ins Hotel. Am nächsten morgen machten wir uns zuerst auf die Suche nach einem fetten Frühstück. Dies beinhaltete reichlich KFC und danach lecker Eis in der Eisdiele nebenan. Nach einem kurzen Bummel durch Soho, fuhren wir gegen 15 Uhr mit dem Bus zurück zum Flughafen. Marcel hat sich dann noch kurz in eine Schönheit aus Italien verguckt (Betonung auf Verguckt). Am Flughafen dann der grosse Schock. Alle Flüge nach Frankreich wegen Streik gestrichen. Nächste alternative Sonntag in 2 Tagen. Durfte wohl nicht war sein. Die Stimmung war ziemlich mies, und alles diskutieren half leider nix. Wir suchten nach Alternativen (Bahn, Bus, Auto) und fanden dann schliesslich eine Flug am nächsten Tag nach Doofmund mit anschliessender Autofahrt nach Basel. Die Zusatznacht in Luton verlief relativ glanzlos. Am nächsten morgen ging's und 6 Uhr zurück zum Flughafen wo wir dann zu unserer Freude doch noch 3 Plätze nach Basel erwischten. Die Freude über das weiterkommen in der CL hat die Strapazen aber vergessen lassen und am Sonntag geht's ja nach Schalke zum Spitzenspiel.
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