Bericht
Daniel - Mit dem Motto: „Die einen wollten die laue Adventszeit überbrücken, die anderen kamen nur wegen Maredo“ - fuhren wir zu den „Faschings-Narren“ nach Mainz. Um 08:15 Uhr ging es los in Geroldswil. Die Karawane Heil-Killer-Bock zog Richtung Fazis Weil am Rhein. Unser Pilot Marcel hatte alles im Griff, nur die Rücklampe wollte nicht so richtig, reparierte sich dann aber von selbst. In Weil am Rhein bei Baxxl gab es dann einen Fahrerwechsel. Bayerngündi setzte sich ans Steuer, ich als Co-Pilot bediente das Navi. Kuppeln ist nicht jeder Manns Sache, aber wenn man ständig mit Automatik-Getriebe und Tempomat herumgurkt, ist man natürlich entschuldigt. Nach etwa dem zehnten Abwürger, ging’s dann ab auf die Bahn und man durfte „340 Kilometer geradeaus halten“, respektive „dem Strassenverlauf folgen!“. Sicher gelandet nahmen wir um ca. 12 Uhr Mainz ein. Obwohl es eigentlich keine Parkplätze gab, haben wir „im Grünen“ doch noch einen gefunden. Von diesem super Parkplatz aus begaben wir uns dann auch gleich zum Stadion. Leider gab es keine Fressbuden, nur Bierstände. Da uns allen schon der Magen knurrte, musste der EDEKA aushelfen, wo wir Leberkäs und Schnitzelbrot verdrückten. Schon früh ging’s ins restlos ausverkaufte Stadion. Wie es der Name schon sagt: „Bruchweg“. Diese Hütte ist nicht annähernd Bundesligatauglich! Ein Wunder, dass die Blechpappe noch hält. Dafür wurden wir 2x gefilzt und die WC’s hatten Türsteher. Unterziehhosen montiert und schon konnte es losgehen. Die Mainzer-Pappnasen-Kurve präsentierte eine Choreo mit lauter Schwimmringen und einem Transparent „Heute geht ihr baden“. Unsere Kurve konterte nach dem 4 zu Null mit: „Ihr seit nur ein Badesportverein, Badesportverein…“ Aber zu unterstreichen ist, dass wir ein grosses Lob an die Gastfreundschaft und Fairness aussprechen müssen. Wir wurden mit Applaus begrüsst, der Stadionspeaker machte mit uns die Mannschaftsaufstellung, alle Mainzer klatschten bei jedem Bayerntor und beglückwünschte unsere Mannschaft. Irgendwie hatten wir das Gefühl als würden die uns eine Fan-Freundschaft aufdrängen wollen. Das Spiel selbst war gut, die Platzhoheit klar geregelt und der Sieg hoch verdient. Nach dem Spiel kam zuerst unser Team vor unsere Kurve für die Siegeswelle. Danach stellten sich die Mainz-Spieler vor uns und man beklatschte sich gegenseitig. Nur die Schicki-Miki's konnten es nicht lassen und zogen über die Mainzer her mit „Scheiss Absteiger!“ Gesängen. Prompt konterten die Obersteher: „Wir singen Scheiss Schickeria…“ Und dann plötzlich passierte der einzig Negativpunkt dieses Spieles. Es gab Tumulte im Bayernblock. Bayernfans zogen gegenseitig über einander her. Zwei SM-Leute prügelten gegen Obersteher. Wir wurden angerempelt. Doch die Eskalation blieb aus, da die Security schnell eingriff. Die teils „riesen Viecher“ schreckten ab. So verliess man das Stadion mit geteilten Gefühlen, aber Hauptsache 3 Punkte! Nach dem Spiel hatten wir nur ein Ziel, so schnell wie möglich eine Verbleibe suchen. Also bezogen wir unsere Nischen im Hotel SCHOTTENROCK. Passend dazu war der kriminelle Aufzug aus dem 18. Jahrhundert. Jedenfalls die Zimmer waren okay und das Preisleistungsverhältnis stimmte. Zum Nachtessen gab es nur einen Ort, der einzigwahre Maredo! Natürlich hatte ich schon vorgeplant, Adresse und alles abgeklärt. Mit Hilfe des Navi zogen wir durch die Innenstadt. Das Volk schaute nur verdutzt, als die Navi-Stimme ertönte, aber wir hatten unseren Spass! „Nach 150 Meter links halten!“ – konnten wir unsere Gaumen stopfen. Am nächsten Tag hatten einige noch nicht genug von Fussball. So zog es uns 70 Km aufwärts nach Koblenz ins Stadion Oberwerth. Dort stand der Zweitliga-Kampf TuS Koblenz gegen SC Freiburg an. Immer wieder kam die Frage, ob TuS etwas mit „Tunten-Sport“ zu tun hatte, egal. Natürlich gab es auch in Koblenz keine Parkplätze und man konnte kilometerweit laufen resp. verdauen. Es war saukalt und das Spiel war weniger spannend als die Aufzugsfahrt im Schottenrock. Alle sehnten dem Schlusspfiff entgegen. Die Bauern aus Freiburg siegten mit 1:0. Bayern-Gündi brachte uns wieder sicher in die Heimat. Ein Dankeschön dem Fahrer! Die Szene Geroldswil, Sektion Ostschweiz, Brigade Mellingen und Sturm Weil am Rhein dürfen mit 3 Bohnen, der Gewissheit wo TuS spielt, und der Erkenntnis, dass Gündi nun doch kuppeln kann, in die wohlverdienten Weihnachtsferien.
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