Bericht
Marcel - Unsere Reise ging schon am Freitag los, wir verabredeten uns kurz vor 21 Uhr im Zürich HB. Der Zug, ein CityNightLine mit dem Namen COMET, traf dann auch bald mal ein und wir konnten auf unsere Zimmer. Um gemütlich zu Reisen entschieden wir uns auf ein 2er Schlafabteil. Als wir dann das Zimmer betraten waren wir erst geschockt, es war verdammt klein. Es war etwa so gross wie ein durchschnittliches Badzimmer, nur hatte es halt noch ein Etagenbett darin. Dafür hatten wir unser eigenes „Brünneli“ zum Händewaschen, immerhin etwas. Nach dem wir die Hitze und die Enge überwunden hatten, wurde es dann doch noch recht gemütlich. Die Nacht verlief auch ruhig und schnell. Zum Glück hab ich das obere Bett gewählt, mein Cousin konnte unten kaum schlafen. Im Nebenabteil muss einer laut geschnarcht haben... Egal, er ist eh Werder Fan und der schlimmere Teil des Tages kam noch auf ihn zu! Kurz vor Bremen wurden wir dann von der netten Stewardess geweckt und das Frühstück wurde ins Abteil gebracht, nichts grossartiges aber Hauptsache etwas zu Essen. In Bremen kamen wir dann kurz vor 08 Uhr an und machten uns auf die suche nach den Stadtmusikanten. Leider haben wir die nicht gefunden, dafür den Rest der Stadt besichtigt. Am Anfang war ich der Stadt gegenüber eher kritisch eingestellt. Aber ich wurde durchaus positiv überrascht, klar Bremen kommt nicht an München heran aber die Altstadt ist wirklich schön. Nach dem kleinen Rundgang suchten wir wieder den Bahnhof auf und nahmen noch mal ein etwas grösseres Frühstück zu uns. Im Café musste ich mir dann noch ein paar Anti FCB Sprüche gefallen lassen, dafür gab’s dann halt kein Trinkgeld. Nach dem wir unser Gepäck wieder aus dem Schliessfach befreit hatten ging es dann endlich Richtung Hotel, nach einer kurzen Irrfahrt mit dem Tram kamen wir dann doch noch gesund im Hotel an. Von unserem Hotelzimmer waren wir wirklich überrascht, so gross hätten wir uns das nie vorgestellt. Sogar ne eigene Kochnische mit Kühlschrank, Herd und Mikrowelle hatte es. Nach dem Zimmerbezug ging es dann endlich zum Stadion, ich hatte ne Stehplatzkarte (Danke Manu) und wollte nicht unbedingt ganz unten Stehen. Mein Cousin (Werder Fan) machte es sich auf der Tribüne gemütlich. Ich hatte noch Glück und konnte den Platz noch aussuchen, nach kurzer Zeit waren dann noch 2 weiter Fans auf „meinem“ Platz, so dass wir zu dritt einen Platz teilen durften. Ähnlich wie bei den Heimderbys gegen die 60er. Der Stadionsprecher machte uns Bayern Fans noch darauf aufmerksam das ausserhalb des Stadions noch ca. 100 weitere Fans warten würden und wir sollten uns gefälligst näher zusammenstellen, was für ein Lachsack! Das Spiel war ziemlich giftig, es gab viele Fouls und mehrere strittige Szenen. Die haben aber wohl alle selber schon im TV gesehen und ihre eigene Meinung dazu. Eine Szene hab ich im TV nicht gesehen, Klasnic hat Linke attackiert und nur gelb gesehen, Linke übrigens auch. Von meiner Sicht aus war das ne klare Tätlichkeit, oder zumindest schlimmer als das was Olli gemacht hat. Nach den beiden Toren war „unsere“ Kurve ein Tollhaus, es gab schliesslich gegen Bremen schon seit Ewigkeiten nichts mehr zu gewinnen. Nach dem 1:2 wurde es noch mal spannend, aber unsere Abwehr hielt sich tadellos und stand Souverän (ja Holger, diesmal wirklich). Am Schluss war es dann doch ein Verdienter Sieg und es wurde noch ein paar Minuten in der Kurve gefeiert, ähnlich wie beim letzten Auswärtsspiel nur war es diesmal wirklich ein Sieg über den man sich freuen konnte. Nach dem Spiel gab es dann noch paar Pöbeleien gegen mich, hätte mich auch nicht unbedingt im Werder Fanshop blicken lassen müssen, aber die dummen Blicke der Fischköpfe war’s wert und Oli musste sich schliesslich noch mit grün-weissem Schund eindecken. Ich wurde dann auch noch von zweien angerempelt, die eine war ne Kampflesbe und der andere eine Kreuzung von Dick + Doof. Sein Fangesang verfolgte mich noch den ganzen Abend und den ganzen Sonntag: „Lieber ein Verlierer sein, als ein dummes Bayern Schwein!“ Nach einem kurzen Aufenthalt in der City und einem feinen Nachtessen im BK ging es dann doch ziemlich früh ins Hotel, da ein gewisser Oli K. auf dem weg nach Bremen nicht schlafen konnte war er halt schon sehr früh müde... Den Sonntag nutzten wir für eine Sightseeing Tour, zu Fuss. Nach etlichen Stunden laufen und Tram fahren kann ich nun behaupten das ich in Bremen alles gesehen habe was es zu sehen gibt (inkl. Flughafen und Universität). Sogar die Weltbekannten „Bremer Stadtmusikanten“ haben wir dann doch noch gefunden. Nachdem wir sämtliche Wahrzeichen etwa 3 mal gesehen hatten machten wir es uns auf dem Bahnhofgelände gemütlich und warteten auf unseren Zug. Unglaublich was da für Pack rumläuft, egal wir haben auch das überlebt. Ich merkte dann auch noch das der Zug erst nach 8 Uhr in Zürich ankommen würde, also musste ich mich noch schnell bei der Lehrtochter abmelden. Eine muss ja wissen das ich später zur Arbeit kommen würde, der Chef merkt es ja dann noch früh genug... Es war dann kurz vor 22 Uhr als der Zug dann auch endlich ankam. Im Zug dann das übliche, in die kleine Koje zwängen auf die Stewardess warten und dann einschlafen. Diesmal konnte sogar Oli pennen, musste wohl den Frust wegschlafen. Am Montag wurden wir dann in Basel geweckt, zuerst dachten wir das sich der Zug verfahren hat. Basel könnte man auch mit Tschernobyl verwechseln, die Bahnhofsschilder zeigten uns dann aber doch das wir richtig sind. Nach einem kleinen Frühstück verliess ich dann in Baden den Zug, mein Cousin musste noch nach Zürich zu Arbeit. Ich traf dann knapp vor 9 Uhr doch noch im Geschäft ein, halt ne Stunde zu spät. Lieber zu spät als gar nicht. Mit dem Arbeitbeginn endete dann auch diese wirklich gelungene Fahrt, inklusive Sieg. Oli hats zwar nicht ganz so gut gefallen, kein Wunder bei einer Heimpleite, aber auch er war froh endlich mal in Bremen gewesen zu sein. Nächstes Ziel: TURIN!
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