Jamal - Traumlos für alle, vor allem aber für Leute wie mich, die seit 1981 auf diese Begegnung im historischen Anfield warten. Entsprechend gross war dann auch die Enttäuschung bei vielen, welche keins der 2'300 Auswärtstickets (Offiziell im freien Losverfahren wurden dann nur ca. 600 Tickets verteilt, der Rest ging für Sponsoren etc. drauf) ergattern konnten. Auch bei uns hatten nur zwei Leute Karten. Die restlichen vier mussten ihr Glück vor Ort versuchen. In Bxxxl ging die Reise bereits feucht fröhlich los. Nachdem wir dann nach einigen Anlaufschwierigkeiten unsere Wohnung in Manchester beziehen konnten ging es für die meisten dann auch schnell in die Federn.
Nach einem ausgedehnten und geschmacklich ausgezeichneten English-Breakfast, ging’s per Mietwagen Richtung Liverpool. Visuell unterscheiden sich die zwei Städte kaum. Zumindest die Suburbs sehen auf der Insel überall gleich beschissen aus. Auffallend heruntergekommen war dann aber die Gegend in Everton. Schöner Ground mitten in den Häuserreihen, aber der Wirtschaftliche Verfall hat tiefe Spuren hinterlassen. Nach ein wenig Sightseeing und dem obligaten Fleischverzehr verbrachte man den Rest der Zeit in diversen Pubs und auf der Suche nach Karten. Die gab’s dann auch in Massen, aber leider nur Inkjet Kopien. Zwei wurden schliesslich dank Hospitality Packages fündig und durften sich auch auf einen stimmungsvollen Einstieg in die Partie freuen.
Da wie bereits erwähnt etliche Szene-Leute keine Karten hatten, kam dann auch vor den Einlasskontrollen etwas Hektik auf. Leider ist das bei den engen Einlasstoren relativ schwierig, aber wer nichts wagt... Die Ordner hatten auf jeden Fall alle händevoll zu tun und man darf hoffen dass es für unsere Leute keine Folgen hatte. Im Stadion dann, die volle Pracht von Anfield. Enge Katakomben, Wellblechwände und standard „Arena“ Flair. Die Vorfreude verzerrt halt so manche Objektivität. Ja das YNWA des Kop war genial, aber wenn man ehrlich ist singen in Mainz deutlich mehr mit und in Glasgow und Doofmund ist es dann auch richtig laut wenn das silberhelle Lied der Lerche ertönt. Positiv war auf jeden Fall, dass die englischen Ordner die freie Platzwahl respektierten und die Gästefans im Grossen und Ganzen gewähren liessen. Stimmungsmässig war das nicht der Oberhammer, aber aufgrund der Ticketsituation auch nicht verwunderlich. Liverpool legte los wie die Feuerwehr und man musste sich schon sorgen machen sowie wie Mane und Firminho im Strafraum herum kurvten. Dank einer ausgezeichneten Leistung unserer Innenverteidiger und einem wie immer souveränen Javi Martinez konnten die falschen roten in Schach gehalten werden. Am Ende lässt das torlose Remis etwas Hoffnung auf ein Viertelfinale. Respekt an die mitgereisten welche das Spiel in den herumliegenden Pubs mitverfolgen mussten.
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