Carina - Abenteuer Kiel: Der Tag, an dem Marcel fast einen Döner gegessen hätte
Es war noch nicht mal 5 Uhr morgens, als mein Handy-Wecker mich mit einem nervtötenden Piepen aus meinen Träumen riss. Normalerweise würde ich über diesen akustischen Angriff fluchen, aber heute? Heute war ich schon beinahe begeistert darüber, denn das Spiel gegen Kiel, dem nördlichsten Aufsteiger aller Zeiten, stand an.
Gemeinsam mit Marcel stiegen wir pünktlich um 7:15 Uhr in den Flieger nach Hamburg. Nach Ankunft trafen wir auf unsere Kollegen aus dem Hotzenwald und Südtirol. Zu fünft gings dann im schnuckeligen Mietwagen Richtung Kiel. Kleine Randnotiz: Mir war nicht bewusst, dass man sich innerhalb von 60 Minuten so oft den Kopf stossen kann. Gemütlich wars trotzdem.
In Kiel angekommen, trennten sich unsere Wege auch wieder, denn die einen wollten sich das Top-Spiel "Killa Kiel gg Lübeck 2" geben. Da klingt wahrlich allein der Name schon nach einem Blockbuster. Das Zürcher Duo, also Marcel und ich, hatten andere Pläne: Ein Escape Room wartete auf uns. Tick tack, tick tack, die Zeit läuft...glücklicherweise reichten uns die sechzig Minuten aus, um dem sicheren Tod zu entrinnen. So konnte es nun endlich auf zum Holstein-Stadion gehen - für mich eine Premiere. Oder wie manche sagen würden: "geil, än neue Ground!"
Im Gästeblock positioniert, ging das Spiel auch bald schon los. Und wie. Bereits nach 14 Sekunden lag der Ball das erste Mal im Tor der Gastgeber und nochmals 14 Minuten später war klar, dass unsere Mannschaft eine Nummer zu gross ist für Kiel, welche nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen wurden. Entsprechend herrschte auch im Gästeblock während zwei Stunden eine ausgelassene Stimmung!
Nach dem verdienten 6:1-Sieg ging es (noch zu viert) im spanischen Schlitten zurück nach Hamburg, wo wir ins Hotel eincheckten. Während einer bereits erschöpft ins Bett fiel, hatten Marcel, Stefan und ich noch die nötige Energie für den Dönermann um die Ecke. Alle, welche nun auf die Story des Jahres warten: nein, Marcel hat noch immer nicht seinen ersten Döner verschlungen. Doch keine Sorge, wir kommen der Sache näher - so landete immerhin ein Fladenbrot mit Falafel auf seinem Teller. Fortsetzung folgt. Nach einem letzten Schlummertrunk war es dann aber auch für uns an der Zeit, ins Reich der Träume zu verschwinden.
Am nächsten Morgen verabschiedete sich Thöm frühzeitig, da sein Flugzeug nach Basel früher abhob. Marcel, Stefan und ich hingegen hatten das Glück, noch ein wenig länger zu schlafen... oder besser gesagt zu verschlafen. Zwei von uns kamen versehentlich mit leichter Verspätung in die Lobby und wurden verständlicherweise nicht gerade mit freudigen Armen empfangen. Aber mal ehrlich - ich hab auch nie behauptet, dass eine Fussballreise mit mir unkompliziert und entspannend ist. SORRY! Zum Glück kann uns Marcel nie lange böse sein (oder war es der Jägermeister-Kauf, der seine Stimmung hob?) und so hatten wir noch zwei gemütliche Stunden, bevor es nach Hause ging. Theoretisch. Denn unser Vogel entschied sich dazu, erst abzuheben, nachdem wir eigentlich schon hätten in Zürich landen sollen.
Mit also reichlich Verspätung, aber immerhin gesund und munter, kamen wir doch noch alle zu Hause an. Und das ist doch das Wichtigste. Eines steht jedenfalls fest: Das nächste Auswärtsspiel ruft schon!
...und auch Hamburg hat uns in 55 Tagen wieder. Na, St. Pauli - zittert's schon?
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